Dokumente und Nachweise aller Art, wie Arbeitszeugnisse und Notenspiegel, Rechnungen etc. lassen sich dank vieler digitaler Hilfswerkzeuge leicht fälschen. Die Echtheit lässt sich oft nur mühsam überprüfen, etwa durch einen Anruf beim Rechnungssteller oder der ehemaligen Arbeitgeberin. Auch wenn schnell viele Dokumente ausgestellt und überprüft werden müssen, ist das oftmals ein Problem: Etwa zu Anfang der Corona-Krise, als viele Mitarbeitende, die täglich auf dem Weg zur Arbeit eine Grenze überqueren müssen, einen Nachweis vom Arbeitgeber zeigen mussten. Überprüfen ließ sich das nur durch einen Anruf beim ausstellenden Arbeitgeber – mühsam und zeitraubend.

DocSeal löst diese Probleme. Die neue Anwendung der Abteilung Medienforensik des Fraunhofer SIT vereitelt gängige Manipulationstricks – sowohl für Papierdokumente als auch für digitale PDFs, die auch nach dem Ausdruck genauso wie das digitale Dokument verifizierbar sein sollen. Dafür nutzt die Anwendung einfach einen bunten Barcode, der auf das Dokument gedruckt wird. Überprüfen lässt sich die Echtheit dann mittels der DocSeal-App, die auf jedem herkömmlichen Smartphone mit Kamera funktioniert. Das Dokument wird zusammen mit dem bunten Barcode gescannt, und auf dem Smartphone-Bildschirm erscheint nach wenigen Sekunden die Info, ob das vorliegende Dokument echt ist – oder an welchen Stellen es verändert wurde.

Ohne Datenbank und datenschutzfreundlich

Der bunte JAB Code kann sehr viel mehr Daten speichern als ein herkömmlicher schwarz-weiß-Code. Er beinhaltet die wichtigsten originalen Infos aus dem Dokument und eine elektronische Signatur. Diese weist eindeutig nach, dass das Dokument wirklich von der ausgebenden Stelle erzeugt wurde.

Damit sind alle wichtigen Infos direkt auf dem Dokument im bunten JAB Code gespeichert, komplett dezentral. Nutzer*innen brauchen somit weder Zugriff auf eine gemeinsame Datenbank noch Zugang zu einer kostenintensiven Infrastruktur. So gibt DocSeal den Nutzenden die Möglichkeit, selbst über ihre persönlichen Daten zu bestimmen, sie landen nicht in einer zentralen Datenbank, sondern bleiben komplett dezentral auf dem Dokument. Das schützt die Daten der Nutzenden und macht die Lösung so einfach und schnell für verschiedenste Anwendungen einsetzbar.

Weitergehende Infos

• DocSeal ist im Rahmen des ATHENE-Projekts JASA – JAB Codes für Secure Ad-hoc documents – entwickelt worden. Das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE ist die größte Forschungseinrichtung für Cybersicherheit in Europa.
• Mehr Infos zum JAB Code unter www.jabcode.org. Hier kann man den bunten Barcode auch ausprobieren.