02.07.2021

DFKI koordiniert Projekt „Open6GHub“ – 68 Millionen Euro Förderung des BMBF

Zuverlässige und hochperformante Kommunikationsnetzwerke sind ein Innovationsbeschleuniger der digitalen Gesellschaft. Um die digitale Zukunft effektiv und unseren Vorstellungen entsprechend gestalten zu können, ist es für Deutschland und Europa wichtig, technologisch souverän zu sein. Deshalb fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Projekt Open6GHub in den nächsten vier Jahren mit rund 68 Millionen Euro. Das Projektkonsortium aus 17 Partnern wird an der Entwicklung und Umsetzung intelligenter Kommunikationsnetze und der nächsten Mobilfunkgeneration 6G arbeiten. Open6GHub wird vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) koordiniert.

„Deutschland und Europa müssen die Schlüsseltechnologie 6G maßgeblich mitgestalten, frühzeitig technologische Grundlagen entwickeln und schützen, um mit innovativen und international wettbewerbsfähigen Produkten wichtiger Akteur am globalen Markt zu werden. Der Open6GHub designt ein ganzheitliches 6G-System, das ressourcenschonend und energieeffizient arbeiten, den Schutz persönlicher Daten gewährleisten und eine hohe Verfügbarkeit der Netze sicherstellen soll. 6G wird als Infrastruktur für zukünftige mobile und hochsichere Anwendungen dienen, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen basieren“, so der Koordinator des Projekts, Professor Hans Schotten, der am DFKI den Forschungsbereich Intelligente Netze und an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) das Fachgebiet Funkkommunikation und Navigation leitet.

Das Konsortium betrachtet schwerpunktmäßig Anwendungsfelder mit sehr hohen Anforderungen an Qualität und Sicherheit der Kommunikationstechnik: Hochvernetzte Produktion, zukünftige Mobilitätsszenarien, neue Lernwelten, personalisierte Medizin und vor allem die Interaktion des Menschen mit einer Vielzahl autonomer Fahrzeuge und Geräte sind Beispiele für eine Welt ab dem Jahr 2030, die durch 6G geprägt sein wird. Weiterhin wird 6G absehbar auch eine Schlüsselrolle bei der forcierten Digitalisierung zum Zwecke der Nachhaltigkeit und der Umsetzung klimapolitischer Ziele spielen. Auch die gleichwertige Versorgung ländlicher Räume wird ein Ziel des Open6GHub sein, wozu zum Beispiel 6G Satellitenanbindungen untersucht werden.

Technologisch ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Effizienzsteigerung der Kommunikationsnetze und die Unterstützung von mobilen KI-basierten Diensten ein Schwerpunkt. Die Widerstandsfähigkeit der Kommunikationsnetze gegen interne und externe Störeinflüsse (Netzresilienz), der Schutz privater Daten und die automatisierte Unterstützung sich ändernder Netztopologien sind weitere Arbeitsgebiete, mit denen sich das Konsortium beschäftigt.

Der Open6GHub wird die entwickelten Experimentaleinrichtungen als offene Labore auch Dritten zur Verfügung stellen.

Neben dem Open6GHub-Netzwerk werden noch drei weitere Forschungs-Hubs gefördert. Die Fördermaßnahme „6G-Forschungs-Hubs; Plattform für zukünftige Kommunikationstechnologien und 6G“ des BMBF ist Teil der BMBF 6G-Initiative im Rahmen des Zukunfts- und Konjunkturpakets der Bundesregierung. Mit der Forschung zu 6G setzt sich Deutschland das Ziel, als Technologieanbieter in der Weltspitze eine führende Rolle einzunehmen und frühzeitig den technologischen Wandel mitzugestalten. Damit wird auch ein Beitrag zur Umsetzung der Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung geleistet.

Projektpartner

  • Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (Koordination)
  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Fraunhofer FOKUS
  • Fraunhofer IAF
  • Fraunhofer SIT
  • Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik
  • Karlsruher Institut für Technologie
  • Hasso-Plattner-Institut Potsdam
  • RWTH Aachen
  • Technische Universität Berlin
  • Technische Universität Darmstadt
  • Technische Universität Ilmenau
  • Technische Universität Kaiserslautern
  • Universität Bremen
  • Universität Duisburg-Essen
  • Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • Universität Stuttgart

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