Appicaptor Security Index 2016
Laut den jüngsten Tests des Fraunhofer SIT nutzen 81 Prozent der beliebtesten kostenlosen iOS-Apps für die Kommunikation immer noch unverschlüsselte HTTP-Verbindungen, um Inhalte wie HTML-Seiten und JavaScript-Code zu laden. Bei Android haben 86 Prozent der Top 2000 kostenlosen Apps Verschlüsselungsmängel. Solche Sicherheitslücken betreffen jedoch nicht nur News- oder Taschenlampen-Apps, sondern auch die für Unternehmen wesentlich kritischeren File-Viewer-Apps, wie beispielsweise PDF-Reader. Ganze 73 Prozent der analysierten File-Viewer-Apps und 55 Prozent der Android Organizer-Apps (iOS 28 Prozent) sind für den Unternehmenseinsatz ungeeignet, denn sie weisen gravierende Mängel auf, die Cyberkriminelle ausnutzen können. „So können Angreifer Passwörter oder PINs der Mitarbeiter ausspionieren und großen finanziellen Schaden anrichten“, sagt Dr. Jens Heider, Leiter des Testlabors Mobile Sicherheit am Fraunhofer SIT in Darmstadt. Da diese Apps häufig auch zur Ansicht von vertraulichen Dokumenten genutzt werden, wiegen diese Sicherheitslücken besonders schwer.
Für ihre Analysen nutzten die Fraunhofer-Wissenschaftler das Testwerkzeug Appicaptor, das automatisiert große Mengen an Apps auf ihre Sicherheit und die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen des jeweiligen Unternehmens untersucht. Unternehmen können Appicaptor als Lösung nutzen, um schnell und einfach bestehende als auch in der Entwicklungsphase befindliche Apps zu bewerten. Das vom Fraunhofer SIT entwickelte Testwerkzeug überprüft jede App auf verschiedene Standardkriterien und generiert eine entsprechende Gesamteinschätzung des Risikopotenziales der App.